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Produkte & Lösungen

Interview: Mehrwert digitaler Lösungen im Spritzguss

Hannes Zach, Leitung ENGEL Digital Solutions Sales, zeigt auf, worauf es bei Ihrem Digitalisierungsprojekt ankommt und wie Ihre vernetzte und sich selbst optimierende Spritzgießproduktion Wirklichkeit werden kann.

9. November 2021
Lesezeit 7 Minuten
Bild zeigt Leiter Digitale Lösungen bei ENGEL Hannes Zach im Interview
Autor
Eva Wörnhörer
Eva Wörnhörer
Marketing
Tag
  • Digitale Lösungen

Herr Zach, wenn Firmen auf Sie zukommen, haben diese bereits Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung gesammelt oder sind es Neueinsteiger?

Die Spritzgießunternehmen, die auf uns zukommen haben ganz unterschiedliche Reifegrade in Bezug auf Digitalisierung und wir gehen individuell auf jeden Fall ein. Einerseits beraten wir Firmen, die bereits ein MES (Manufacturing Execution System) einsetzen, um die nächsten Schritte in den Bereichen Prozessüberwachung und Parameteranalyse zu setzen.

Andererseits kommen auch Firmen auf uns zu, die den ersten Schritt in Richtung digitale Lösungen für ihre Kunststoffproduktion setzen möchten und ihre Maschinen vernetzten werden. Der Großteil der Firmen ist am Beginn und ist dabei das entsprechende Know-How und die benötigten Kapazitäten aufzubauen, um ein Digitalisierungsprojekt umsetzen zu können. Das heißt von der einfachen Statusanzeige bis zur kompletten Vernetzung mit 400 erfassten Parametern pro Maschine und Schuss ist alles dabei.

Welche Probleme wollen Firmen durch den Einsatz von digitalen Assistenzsystemen lösen?

Die wichtigsten Ziele sind Ausschuss zu reduzieren und Stillstände zu minimieren. Auch der Mangel an qualifiziertem Personal treibt Firmen an, Digitalisierungsmaßnahmen umzusetzen, denn diese bündeln Expertenwissen und unterstützen die Mitarbeiter in der Produktion. Energieeinsparung und Nachhaltigkeit sind ebenfalls Themen, die Firmen motivieren, sich mit Digitalisierung auseinanderzusetzen.

Können Sie auch konkrete Zahlen nennen, an denen man den Erfolg der digitalen Lösungen von ENGEL festmachen kann?

Ganz konkret konnte zum Beispiel die Firma Braun die Gewichtsschwankungen bei der Produktion von Rasiererschwingbrücken mit Hilfe von iQ weight control von 0,02 g auf 0,003 g reduzieren. Dies entspricht einer Verbesserung der Gewichtskonstanz um 85 Prozent. Durch den Einsatz von iQ clamp control konnte der Entwässerungsspezialist Dallmer eine Schließkraftreduktion um 33 Prozent von 1200 auf 800 kn erreichen.

Besonders eindrucksvoll ist auch das Beispiel von Blum. Hier kann durch iQ flow control eine jährliche Stromeinsparung im sechsstelligen Eurobereich erzielt werden. BIC erreichte durch den Einsatz des MES TIG authentig eine enorme Zeitersparnis in der Produktionsüberwachung. Innerhalb von 15 min erhält der Schichtleiter einen Überblick über die Prozessstabilität und Produktivität von 50 Spritzgießmaschinen.

Das sind nur wenige Beispiele von vielen, die konkret zeigen, wie Digitalisierung und Vernetzung zu mehr Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit beitragen.

Bild zeigt Fertigungsplaner von Braun, Procter & Gamble

Mit der Ausschussquote von 0,047 Prozent sind wir jetzt absolut zufrieden. Auf dieser Basis können wir den Aufwand für die Qualitätskontrolle reduzieren und damit die Effizienz des Fertigungsprozesses steigern.

Frank Breunig, Fertigungsplaner bei Braun, Procter & Gamble

Worauf kommt es an, wenn ein Produktionsbetrieb ein Digitalisierungsprojekt umsetzen will?

Wichtig bei Projekten ist es, diese in Phasen aufzuteilen und somit die Komplexität zu minimieren. Auf diese Weise ist der Erfolg schneller sichtbar, das Vertrauen der Mitarbeiter in das Projekt steigt und sie gehen motiviert in die nächste Phase.

Ein weiteres Erfolgskriterium ist ein zugewiesener Projektmanager auf Kundenseite, der die Implementierung betreut und für die Einhaltung des Projektplanes verantwortlich ist. Es ist auch ein Muss, die Mitarbeiter entsprechend abzuholen und über die Digitalisierung aufzuklären. Es ist kein Mittel zur Überwachung, sondern eine Unterstützung der Mitarbeiter.

Viele Firmen bieten schon Digitalisierungslösungen an. Warum sollte ein Produktionsbetrieb auf die Lösungen von ENGEL setzen?

Kaum ein weiterer Spritzgießmaschinenbauer hat bei Industrie 4.0 mehr Erfahrung als ENGEL. ENGEL war weltweit der erste Anbieter, der eine durchgängige Lösung für die Digitalisierung und Vernetzung von Spritzgießprozessen entwickelt und vorgestellt hat.

Ein erstes intelligentes Assistenzsystem – iQ weight control – präsentierte ENGEL 2012, noch bevor Begriffe wir Industrie 4.0 und Digitalisierung in der Breite angekommen waren. Heute sind weltweit 8.600 Spritzgießmaschinen mit intelligenten Assistenzsystemen von ENGEL ausgestattet. Mehr als 3000 Kunden nutzen das Kundenportal e-connect und vernetzen darüber mehr als 8.000 Maschinen. Über 12.000 Maschinen sind mit dem MES authentig der ENGEL Tochterfirma TIG verbunden. Der Erfolg unserer Kunden gibt uns Recht und spornt uns an.

Bild zeigt Vertriebsleiter Digital Solutions bei ENGEL

Sie sind noch unsicher, ob und wie Digitalisierung auch Ihnen weiterhelfen kann? Viele konkrete Anwendungsbeispiele aus der Praxis zeigen, wie KMUs bis hin zu internationalen Unternehmen, aus unterschiedlichen Branchen bereits erfolgreich digitale Lösungen von ENGEL einsetzen.

Hannes Zach, Vertriebsleiter Digital Solutions bei ENGEL Austria
Wir freuen uns darauf, Sie individuell zu den Einsatzmöglichkeiten der digitalen Lösungen von ENGEL zu beraten!

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